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Prostata - Inkontinenz - Impotenz


Physiotherapeutische Begleitung vor und nach Prostataoperationen

Prostatakrebs - Was nun?

Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebsart bei Männern. In Österreich sind jährlich ca. 4.400 Männer betroffen. Egal ob Bestrahlung oder Prostataentfernung, die meisten Männer bekommen Probleme mit der Kontinenz bzw. Potenz.

Optimalerweise beginnen Sie mit der Physiotherapie bereits nach der Diagnosestellung, also noch vor dem eigentlichen operativen Eingriff. 

Ziel ist es schon VOR der OP ein Gefühl für den Harnröhrenschließmuskel zu bekommen und diesen so zu trainieren, dass Sie nach dem Eingriff schneller wieder kontinent werden.

Sollten Sie Sich für eine Strahlentherapie anstelle der Operation entscheiden, ist es wichtig, dass die Blase ein gewisses Fassungsvermögen hat, um die Strahlenschäden an der Blase möglichst gering zu halten. Mittels eines Blasentagebuchs kann ich mit Ihnen feststellen, ob hier Handlungsbedarf besteht. 

Zweiter Schwerpunkt ist das Potenztraining, mit welchem Sie in der Physiotherapie wenige Tage NACH der Katheterentfernung beginnen.

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Drangproblematik
Prostataentfernung
Prostatektomie

Die Entfernung der Prostata führt in den meisten Fällen zu folgenden Problem:

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2 Bilder nebeneinander

vorher - nachher

+ 1 Bild hinten Nerven an Prostata

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In den meisten Fällen wird bei der Operation die gesamte Prostata inklusive der Samenbläschen und dem inneren Schließmuskel entfernt.

Egal ob auf herkömmliche Art oder mittels der roboterunterstützten Da Vinci Methode bemüht sich der Chirurg die für die Erektion zuständigen Nerven (nervi erigentes) nicht zu schädigen.

Nachdem die Prostata entfernt wurde, wird die Blase nach unten gezogen und knapp oberhalb des äußeren Schließmuskels, mit 6 Nähten (Anastomose), mit der Harnröhre verbunden.

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Es dauert ca. 8 Tage bis die Anastomose "dicht" ist und der Katheter entfernt wird.

Wichtig! Während dieser Zeit dürfen keine Schließmuskelübungen durchgeführt werden.

Aufgrund der Wundheilungsphasen darf der Harnröhrenschließmuskel in den ersten 3 Wochen ...

Nach 3 Monaten ist die Anastomose so gut verwachsen, dass jede Belastung erlaubt ist.

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Inkontinenz

In der Mehrzahl der Fälle kommt es zu einer Irritation des äußeren Harnröhrenschließmuskels, woraus ein Kontinenzproblem resultiert.

Dies ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass der Schließmuskel noch vor der OP direkten Kontakt zur Prostata hatte.

Außerdem kommt es zu massiven Veränderungen der anatomischen Gegebenheiten im kleinen Becken, da die Stützfunktion der Prostata verloren geht und auch der Bandapparat an Funktionalität verliert.

Zu guter Letzt muss der äußere Schließmuskel auch noch die "Verschlussfunktion" des verlorengegangenen inneren Schließmuskels übernehmen. 

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Impotenz (Erektile Dysfunktion)

Bild Erektionsnerven

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Wie bereits weiter oben erwähnt, kommt es bei der OP zumindest zu einer Irritation der Erektionsnerven, manchmal müssen diese sogar teilweise vom Chirurgen entfernt werden.

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Querschnitt Schwellkörper Bild

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Bei der Erektion des Penis füllen sich die Hohlräume der Schwellkörper mit Blut.

Kommt es länger zu keiner Erektion beginnen diese Hohlräume zu verkleben und werden letztlich mit Bindegewebe ausgefüllt. Dann ist absolut keine Erektion mehr möglich - in der Fachsprache wird dies auch als "Point of no return" bezeichnet.

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Nach der Katheterentfernung sollte möglichst rasch mit dem Potenztraining begonnen werden!

Inkontinenz
Prostataausschabung
Transurethrale Resektion der Prostata (TURP)

Aus der Prostataausschabung ergeben sich meist folgende Probleme:

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Ab einem Alter von etwa 40 Jahren beginnt die Prostata zu wachsen. 

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Bild

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Dadurch, dass die vergrößerte Prostata

auf die Blase drückt, kommt es zur Restharnbildung, was zu wiederkehrenden Harnwegsinfekten führen kann.

Die Prostata wächst allerdings nicht nur nach außen, sondern auch nach innen und verengt somit die Harnröhre. Das kann man dadurch erkennen, dass der Urinstrahl ab einem gewissen Alter nicht mehr so kräftig ist, wie bei einem jungen Mann.

Die Verengung der Harnröhre kann bis zum Verschluss, das heißt zum plötzlichen Harnverhalt führen.

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Bei der TURP wird der innere Teil der Prostata, welcher die Harnröhre verengt, entfernt.

Dabei wird der innere Schließmuskel entfernt, was zur Folge hat, dass die Ejakulationen in die Blase erfolgen.

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Drangblase

Beim Urinieren öffnet sich der äußere Harnröhrenschließmuskel und die Blase zieht sich zusammen. Wenn die Harnröhre über viele Jahre "verengt" ist, muss sich der Blasenmuskel immer mehr anstrengen, die Blasenwand wird immer dicker. Dies hat zur Folge, dass einerseits das Füllvolumen immer geringer wird (man muss häufiger zur Toilette) und andererseits die Blase falsche Signale sendet, obwohl Mann nicht "muss".

Ziel der Physiotherapie ist es, die Blase zu beruhigen und auch durch gezieltes Training das Blasenfüllvolumen wieder zu vergrößern.

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Inkontinenz

Die Harnröhre war über Jahre/Jahrzehnte verengt, wodurch der äußere Harnröhrenschließmuskel wenig Druck von oben gespürt hat und "faul" geworden ist. Durch die OP wurde die Verengung entfernt, wodurch der Druck auf den äußeren Harnröhrenschließmuskel wieder deutlich stärker ist.

In einigen Fällen ist der Harnröhrenschließmuskel zu schwach und muss trainiert werden.

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Inkontinenz 1
Impotenz
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